Die moderne Mobilität - Segen oder Fluch?

Veröffentlicht auf von klö

für Balship

Die hier dargestellte Grafik war das Titelbild eines sehr interessanten ZEIT-Artikels, dessen Grundgedanke ich heute aufgreifen und weiter ausführen will. Der Bildungskanon Nr. 42 thematisierte den Vergleich von Normadenvölkern der Sahara mit dem modernen mobil arbeitenen Menschen. Denn heutzutage ist man allein schon durch den Beruf immer häufiger gezwungen oft und/oder weit zu reisen.
Selbst ich persönlich kann eine Zunahme der Mobilität in meinem noch sehr kurzen Leben erkennen. Das fängt an beim Schüleraustausch in der 10. Klasse oder den ersten eigenen Urlaubtrips zur Ostsee. Anschließend folgten die ersten Tramptouren, welche einen über 1000 Kilometer von der eigentlichen Heimat entfernten. Mit Antritt des Grundwehrdienstes verbrachte man seine Wochenenden damit mit unter 10 Stunden in Hochgeschwindigkeitszügen Entfernungen bis zu 800 Kilometer zu bewältigen und nun in der Zeit des Studiums ist die Mobiltät ein nicht mehr weg zu denkender Lebensstandart. Ob man nun bei der Familienfeier mit Anwesenheit glänzen will, oder einen alten Schulkameraden wieder sehen möchte oder einfach nur reist um seinen persönlichen Erfahrungshorizont zu erweitern: Alles ist aufgrung der modernen Mobilität möglich. Vor jeder Reise werden die Alternativen abgewägt.
Wie weit will man reisen? Wie lang hat man dafür Zeit? Und wie viel Geld will man ausgeben?
Allein das Angebot der deutschen Bahn und das der verschiedenen Mitfahrzentralen ist durchaus vielfältig. Aber auch wenn alle Stricke reißen, ist der mobile Individualverkehr auf Deutschlands Straßen so hoch frequentiert, dass man ohne größere Probleme mit erhobenen Daumen durch die Republik touren kann.
Jedoch besitzt das Hohe Maß an Mobilität in unserer Gesellschaft viele Schattenseiten, sowohl für das Individuum als auch für dir Allgemeinheit. Ständiger Ortswechsel kann für die Phyche eines Menschen zwar belebend wirken, jedoch verbirgt er auch viele Gefahren wie zum Beispiel eine Störung des sozialen Umfeldes. Zwischenmenschliche Beziehung werden nicht mehr gepflegt oder durch verschiedene Erlebnisse entsteht eine unüberwindbare Kluft, die ein weiteres Interagieren unmöglich macht. Außerdem kann man das Gefühl für Heimat verlieren. Der Verlust eines Ortes, an dem man ankommen, die Seele baumeln lassen kann ist äußerst unangenehm. Das empfinde ich so, der kleine Mitteleuropäer in einer technologisierten Welt, was aber treiben die Normaden? Welchen Lebensstil pflegen diese Menschen und kann man von ihnen lernen? Sie ziehen von Ort zu Ort, sobald es da wo sie sind nichts mehr zu holen gibt. Ihr einziger Besitz die Viehherden, von denen sie leben. Heimat ist an der Stelle an der man seinen Tee aufbrüht. Die erste Tasse schmeckt bitter, wie das Leben, die zweite süß wie die Liebe und die dritte Tasse sanft wie der Tod. Auf mich hat diese Lebensweise eine äußerst beeindruckende Wirkung, jedoch blickt man den Tatsachen ins Auge nimmt unsere Entwicklung irgendwann diesesn Menschen die Lebensgrundlage. Gerade aufgrund unserer voranschreitender Mobilität, unserem Transportwesen und der dadurch entstehende globale Handel macht Salzkarawanen durch die Sahara unrentabel und damit überflüssig.
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Eigentlich wollte ich in diesem Artikel nun auf die technischen Wirkungsprinzipien eingehen, welche unsere heutge Mobilität möglich machen (z. B. die des Strahltriebwerks, wie es bei Linienflugzeugen verwenedet wird). Da ich aber aufgrund eines längeren Auslandsaufenthalts den roten Faden verloren habe, möchte ich diesen Text unvollendet lassen und vielleicht zu späterer Stunde auf eine solche Thematik zurückkommen.
Zu Erwähnen ist jedoch, dass ich in meinem "Urlaub" wiederum alle Vorzüge der modernen Mobilität nutzte, ich wanderte, fuhr in verschiedensten Autos mit, benutzte Linienbusse sowie Züge und letztendlich flog ich gen Heimat. Was ich damit sagen will ist das: Wie sehr man auch die moderne Mobilität und die zunehmende Beschleunigung des Alltags anprangern möchte, ich persönlich bin Nutznieser dieser Bewegung. Ich geniesse es in vollen Zügen durch die Welt zu reisen und mein Auge mit fremden Impressionen zu verwöhnen. (Wie zum Beispiel mit dem Anblick des Städtchen Chefchaouen welches auf dem rechten Bild zu sehen ist) Ich finde man sollte die Entwicklung der Mobilität nicht versuchen zurück zu drängen, sondern sie zu optimieren. Prinzipiell ist es nicht schlecht, dass es dem Menschen möglich gemacht wird in kurzer Zeit viele Orte besuchen zu können. Das wirkliche Problem ist die ökologische Ökonomie des Transports: Wir müssen versuchen die Mobiltät zu einen umweltfreundlich zu gestalten und zum anderen von begrenzten Ressourcen unabhängig zu machen. Um eine solche Änderung herbei zu führen muss man jedoch zuerst die momentane Technologie analysieren, um dann Verbesserungen vornehmen zu können bzw. Neuentwicklungen zu etablieren. Naja wie gesagt: das Analysieren der Wirkungsprinzipien ein ander mal...
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